Städtisches Wohnungsbauunternehmen LWG bietet spannende Berufschancen für technische Fachkräfte bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen im Neubau und Bestand ++ CO2-freie Energieversorgung als Ziel ++ Energieautarke enttechnisierte Mehrfamilienhäuser mit Photovoltaik, Infrarotheizung und Stromspeicher in Lübben als bundesweites Pilotprojekt für klimaschonendes Wohnen mit Pauschalmiete und Energieflatrate
Lübben, 4 Mai 2022. Dass die Lübbener Wohnungsbaugesellschaft mbH (LWG) sich den Klimaschutz auf die Fahnen geschrieben hat, macht sie aktuell mit dem Bauvorhaben in der Heinrich-Heine-Straße in Lübben deutlich. Die Süddächer der beiden Mehrfamilienhäuser, die in diesem Jahr bezugsfertig sein sollen, sind komplett mit Solarstrommodulen belegt – ebenso große Teile der nach Süden gerichteten Fassaden. Zusammen mit den Photovoltaikanlagen sorgen hocheffiziente Infrarotheizungen und Solarstromspeicher im Gebäudeinneren dafür, dass die künftigen Mieterinnen und Mieter in den Genuss einer Pauschalmiete mit Energieflat kommen. In dem dank der Sonnenenergie günstigen Mietpreis werden die Kosten für Heizung und Warmwasserbereitung, Haushaltsstrom und anteiligen Gemeinschaftsstrom gleich enthalten sein. Damit ist die LWG deutschlandweit Vorreiter: Es sind die ersten Mehrfamilienhäuser mit Photovoltaik, Infrarotheizung und Stromspeicher, bei denen über die Hälfte des Energiebedarfs solar gedeckt wird.
Da der noch verbleibende Energiebedarf mit Ökostrom gedeckt wird, ist die Energieversorgung CO2-frei und klimafreundlich, also genau das, was laut Klimaschutzzielen der Bundesregierung gefordert ist. „Es ist nötig, neue Wege zu gehen, um die Klimaziele zu erreichen“, sagt Frank Freyer, Geschäftsführer des städtischen Wohnungsbauunternehmens LWG, und bezieht dies sowohl auf Neubauten als auch auf den Gebäudebestand. „Das ist eine Herausforderung, die ebenso spannend wie bereichernd ist.“ Aktuell sucht Freyer Fachkräfte wie Bauingenieure oder Architekten, die die LWG bei der Umsetzung von klimaschonenden Maßnahmen im Wohnungswesen unterstützen wollen. „Es kann auch gern ein Techniker ohne Hochschulabschluss sein, Hauptsache, er oder sie brennt für die Sache, so wie wir“, ergänzt Freyer.
Innovative Konzepte für den Klimaschutz und günstige Mieten
Das Energiekonzept der enttechnisierten Mehrfamilienhäuser geht auf den Freiberger Energieexperten Prof. Timo Leukefeld zurück. Er hat früh erkannt, dass die sogenannte dritte Miete, also die Kosten für Wartung, Reparaturen und Instandhaltung, eine wichtige Stellschraube für langfristig bezahlbare Mieten ist. „Die radikale Enttechnisierung, bei der auf herkömmliche wasserführende Heizsysteme verzichtet wird, ist eine Lösung hierfür. Um solche Konzepte im Markt zu etablieren, braucht es aber auch mutige und innovationsfreudige Unternehmer, so wie Frank Freyer einer ist.“
Auch im Bestand hat Freyer einiges vor. Zurzeit untersucht die LWG das Energieeinsparpotenzial in einem Quartier in Lübben. „Dies ist eigentlich die noch größere Herausforderung“, sagt der LWG-Chef. „Im Neubau kann man gleich moderne energieeffiziente Technologien einsetzen, aber im Bestand muss man mit dem arbeiten, was vorhanden ist. Die speziellen Anforderungen im Denkmalschutz machen es noch einmal herausfordernder.“ Bei den vielen denkmalgeschützten Gebäuden in der Spreewaldstadt ist dies ein besonderer Aspekt, der beispielsweise beim Einbau von Photovoltaikanlagen zu berücksichtigen ist. Auch dies sei eine spannende Aufgabe für die neue Projektleiterin oder den neuen Projektleiter im Bereich Technik, so Freyer: die Energieberatung, Entwicklung von Konzepten für die klimaschonende Energieversorgung von Quartieren und die eigenverantwortliche Zusammenarbeit mit Planungsbüros.
Auszeichnung für herausragende Dienstleistungen
Als Wohnungsunternehmen der Stadt Lübben verwaltet die Lübbener Wohnungsbaugesellschaft circa 2.000 eigene Wohnungen und mehrere Gewerbeeinheiten in Gebäuden der Gründerjahre. Neben Neubauprojekten will die LWG große Teile des Bestandes sanieren und modernisieren. Dabei werden die Klimaziele wie die Reduktion des CO2-Ausstoßes und die Senkung des Primärenergiebedarfs eine zentrale Rolle spielen. „Das Heizen verliert an Bedeutung, während das Kühlen immer wichtiger wird“, sagt Energieexperte Leukefeld mit Blick auf immer bessere Dämmstandards und steigende Durchschnittstemperaturen. „Es zeichnen sich fundamentale Veränderungen im Wohnungswesen ab. Dies zu begleiten und mitzugestalten, ist faszinierend.“
Als städtisches Wohnungsunternehmen unterstützt die LWG die Klimaziele der Stadt Lübben. „Wir verstehen uns als Dienstleister für die Stadt und für unsere Mieterinnen und Mieter“, betont Freyer. Die erstklassigen Services wurden dem Unternehmen Anfang dieses Jahres mit der Auszeichnung „HIPE AWARD“ (High Performance Award) bescheinigt. Mit dieser Auszeichnung werden herausragende Dienstleister, die für Begeisterung bei Kunden sorgen, prämiert.
Für Begeisterung werden auch die Wohnungen, das Energiekonzept und die Pauschalmiete in der Heinrich-Heine-Straße bei den künftigen Mietern sorgen, ist Freyer überzeugt. Nachdem die LWG acht Jahre nicht neu gebaut hatte, ist dieses eines von zwei Neubauprojekten seit 2020. Das Unternehmen ist gefordert, neuen Wohnraum zu schaffen, da die Nachfrage groß ist. Er kann sich vorstellen, auch die nächsten Gebäude mit dem innovativen Energiekonzept zu bauen. Bei dem Pilotprojekt erreicht er mit der Kombination von Photovoltaik, Speicher und Infrarotheizung eine errechnete solare Deckung von knapp über 50 Prozent in der Wärme- und Stromversorgung. Freyers Ziel ist, den solaren Anteil bei weiteren Bauvorhaben zu steigern. „Wir wollen CO2-neutral werden“, betont er. „Und wir freuen uns auf engagierte Fachkräfte, die das Ziel mit uns umsetzen.“
Lübbener Wohnungsbaugesellschaft mbH